Ditterke
Gehen wir bei Ditterke mit dem früheren Ortsnamen an die Dorfgeschichte heran, der in Urkunden „Thitterike“, „Thittereke“, „Dittericke“, „Dytterke“ geschrieben wurde, die von Ortsnamenforschern „Wohnplatz einer Diet“ gedeutet wurden, so haben wir den Hinweis auf eine Gruppe, die unter einem Führer umherziehend neue Wohnplätze suchte oder diese schützte. Dabei kann es sich sowohl um eine Wache am Hellweg - der hier vorbeizog - gehandelt haben, wie sie in Gehrden, Leveste und Goltern stationiert gewesen sind, ebenso gut aber um ein Vorkommando der in diesem Raum seit dem 5. Jahrhundert vorstoßenden Sachsen. Wir dürfen daher wohl den Anfang dieser Siedlung ohne Bedenken in die Zeit vor den Urkunden ins erste Jahrtausend zurückverlegen.
Über Ditterke, das erstmals 1208 als „Ditriche“ auftauchte, ist wiederholt in Urkunden berichtet worden, so 1266, als Ritter Heinrich von Goltern in Ditterke Eigenbehörige besaß, die er gegen Unfreie zu Göxe mit dem Stift Wunstorf austauschte. …
Der Urkunde aus 1564, die dem Drost zu Blumenau, Ernst von Alten, bescheinigt, daß Herzog Erich d.J. ihm das Gericht Ditterke unbeschadet der Besitzrechte anderer herren im Ort verschrieb, ist der sichere Beweis dafür, daß die Oberherrschaft von den Schaumburger Grafen uneingeschränkt in welfischen Besitz übergegangen war.
aus: Werner Fütterer: Gehrden – Vom Flecken zur Großgemeinde, Gehrden 1991
Ditterke Gasthaus Voges (Text einer Ditterker Ansichtskarte)
Bei Heinr. Voges in Ditterke
Singw.: „Steh’ ich in finst’rer Mitternacht.“
„ „Der P…. levt herrlich in der Welt.“
In Ditterke da lebt’s sich schön,
wenn wir zu Heinrich Voges geh’n.
Er hat den Spezial-Ausschank
Von Erich Garben, Gott sei Dank.
Sein Bier und Wein ist rein und klar,
Die „Lüttje Lage“ wunderbar.
Der Gast nimmt sie mit Freuden hin,
Es liegt Musik, Musik darin.
Wer nach dem Deister reisen will,
Hält tunlichst bei H. Voges still.
Er findet hier Erholung und
Etwas sehr Leckres für den Mund.
Dem nicht verwöhnten Städtersmann
Kommt es zumeist nur hierauf an,
Zu essen sich mal richtig satt
Der Mann, das Frauchen aus der Stadt.
Wem von dem Wirte Gut’s geschehn,
Der läßt sich gerne wiedersehn.
Und ruft von Freude mit uns aus:
Es lev H. Voges und sein Haus.
Die ersten Nachrichten über den Krug zu Ditterke stammen aus dem
17. Jahrhundert. Es war die letzte Haltestelle vor Hannover, ein bedeutender Ausspann und eine Station zum Pferdewechseln.
Auf diesem Grundstück befand sich früher die Kornbrennerei, von der der Schlüssel noch erhalten blieb. Das Brennrecht, das auf dem Krug geruht hat, wurde im Jahre 1766 an die Familie Garben, Ditterke, verkauft.
Ende des Jahres 1803 brannte das alte Gasthaus ab. Schon ein jahr später wurde es wieder aufgebaut.
Die aus rein handwerksmäßigen Anfängen hervorgegangene Brennerei hat im Laufe der Jahrhunderte immer mehr an Bedeutung gewonnen. Später reichte das große Brennrecht für fast 300.000 Liter Korn.