Northen

In der oberen Hälfte des Northener Wappens befindet sich ein goldener Löwe, der auf das Welfengeschlecht hindeutet. Im unteren, in silber gehalteten Teil, sind drei ineinander verschränkte Sensenblätter zu sehen, die ein 'N' bilden. - aus: wikipedia.de

Northen – Dorfgeschichte

Text von Friedrich Meier, Northen

 

Northen zählt zu den alten Siedlungen des Calenberger Landes. Die günstige Lage für die Landwirtschaft der Frühzeit und der alte  Ortsname "Northem" oder "Nordhusen" sprechen für eine Ansiedlung spätestens in der sächsichen (um 500 n. Chr.) oder der fränkischen (um 800 n. Chr.) Siedlungsperiode. Nach Einführung des Christentums in der Frankenzeit wurde die Mutterkirche in Ronnenberg bis zur Umpfarrung nach Lenthe (1892) religiöser Bezugspunkt und Ort der Gottesdienste, der Taufen, der Trauungen, der Konfirmationen und der Begräbnisse für die Menschen des Dorfes. Das Bistum Minden und das Kanonissenstift Wunstorf waren seit der Frühzeit des Dorfes Eigentümer der Bauernstellen sowie der Feld- und der Waldmark in Northen. Das Bistum verlehnte seinen Besitz an calenbergische Ritterfamilien, die wiederum Höfe und Land gegen Hof- und Grundzinsen sowie Hand- und Spanndienste an Bauern vergaben. Für den Unterhalt der Kirchen und der Geistlichkeit erhielt das Bistum das Zehntrecht. Die Bauern mussten den zehnten Teil ihrer Getreideernte und ihrer Vieh-Aufzucht abgeben. Dieses Recht übertrug die Kirche später oft an Kloster, Stifter oder den Adel, in Northen seit Jahrhunderten zum überwiegenden Teil an die Freiherrn Knigge zu Bredenbeck.

 

Im ersten Jahrtausend nach der Zeitwende hatten ländliche Siedlungen meist nur drei bis sieben Hofstellen. Die Höfe und die Feldmark der alten Siedlungsstätte Northen lagen wie eine Insel in dem Waldland zwischen dem Benther Berg und dem "Großen Holz". Von ihren Nachbardörfern Lenthe und Everloh waren sie wahrscheinlich durch Waldstreifen getrennt.   Um das Jahr 1260 erwähnt ein Register des Domkapitels in Minden erstmals den Ortsnamen und einen der Northener Höfe. Dieser ersten Nachricht, deren Ortsbezug unter Historikern allerdings umstritten ist, folgen vom Beginn bis zum Ende des 14. Jahrhunderts mehrere eindeutige Eintragungen in Registern und Urkunden. In Lehnregistern der Mindener Bischöfe, in einem Güterverzeichnis des Stiftes Wunstorf und in einer aus dem Kloster Marienwerder überlieferten Nachricht sind Hofstellen und deren ritterliche Gutsherren, darunter die Adelsfamilie von Lenthe, aufgeführt. Die Siedlung war zu dieser Zeit bereits zu einem kleinen Dorf herangewachsen. Neben den alten Meierhöfen mit größerem Ackerbesitz gab es als Nachsiedler Kötner mit einem Hausgrundstück. Die Feldmark und das Weideland waren durch Waldrodungen schon weit in das "Große Holz" ausgedehnt. Die verbliebenen Waldflächen waren für eine Rodung ungeeignet oder zur Sicherung des Bedarfs an Bau- und Brennholz geschützt. Die neuen Siedler erhielten deshalb wenig oder überhaupt kein Ackerland. Sie betrieben meist ein Landhandwerk oder arbeiteten als Tagelöhner. Umfangreiche Rodungen, die das gegenwärtige Landschaftsbild formten, fanden erst nach dem Jahr 1780 und um das Jahr 1850 statt.

 

1897 - die Fröhliche Waldschänke in Northen

Gebäude und Kaffeegarten im Kreis, Ostansicht Dorf Northen, Hintergrund Bergkette mit vermutlich Stuckmeyers Mühle und Burgbergturm. In der Zeichnung ist an der Südseite des Benther-Berg-Weges ein Gebäude dargestellt, das es an diesem Platz nicht gab. Der Kartenzeichner hat das im Jahre 1897 an der Westseite der Hannoverschen Straße errichtete Wohn- und Gasthaus Lampe auf die Ostseite der Straße verlegt und nach Osten gerückt. Vielleicht war er von der Größe des Hauses mit dessen Fensterreihen in zwei Vollgeschossen, den darüber angeordneten Giebelfenstern und der breiten Eingangstür so sehr beeindruckt, dass er es näher zu seinem Sicht- und Skizzenort am Waldrand anordnete. Dorfgeschichtlich bedeutsam ist der auf der Karte abgebildete hohe Schornstein der Kornbrennerei in der Dorfmitte.

Friedrich Meyer, Jürgen Becker - Northen

Nach wenigen Urkunden aus der Zwischenzeit gibt es seit der Mitte des 16. Jahrhunderts in den Archiven der welfischen Landesherren viel Schriftgut zu Höfen, Häusern und Familien des Dorfes. Zu Beginn dieses Zeitabschnittes (1558) hatte das Dorf 18 Haus- und Hofstellen. Während der sieben Jahrzehnte bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieg (1618) wuchs deren Zahl auf 30. Ebenso entstand damals aus einem Bauernhof das Rittergut der Adelsfamilie von Hahnensee, das nach mehreren Besitzerwechseln 1877 aufgelöst wurde. Die Kapelle des Dorfes wird 1542/44 und 1588 urkundlich erwähnt (Siehe Kapelle).

 

Nach Verwüstungen in dreißig Kriegsjahren erholte sich das Dorf nur langsam. Im Jahre 1689 hatte es 161 Einwohner, darunter die Familie des Dorflehrers. Das 1750 erstmals erstellte Brandregister weist bis 1808 neben dem Rittergut, der Schule und der Kapelle 28 Hof- und Hausstellen aus. Im Jahre 1828 baute die Gemeinde neben der Kapelle in Fachwerkbauweise ein neues Schulhaus, das noch heute als privates Wohnhaus genutzt wird. Die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts waren die Zeit der Bauernreformen. Die Ablösung der Guts- und der Zehntherrschaft, die Umgestaltung der Acker-, Weide- und Waldflächen zu großflächigen Ackerkoppeln mit einem Wege- und Grabensystem (Gemeinheitsteilung und Verkopplung) schufen günstige  Grundlagen für eine fortschrittliche Landwirtschaft. Durch Aufteilung von Hofstellen und durch Neubauten entstanden im Laufe des Jahrhunderts 22 neue Hausgrundstücke. Die Einwohnerzahl stieg zwischen 1818 und 1905 von 232 auf 344.

 

Das 20. Jahrhundert brachte mit dem Ersten Weltkrieg und der anschließenden Wirtschaftskrise Hemmnisse für das Gemeindeleben. Nach einem Rückgang bis 1925 auf 314 gab es erst 1939 wieder 364 Dorfbewohner. Der Zweite Weltkrieg und seine Folgen bewirkten zu Einwohnerschaft und Siedlungsbild den größten Strukturwandel der Dorfgeschichte. In den letzten Kriegs- und den ersten Nachkriegsjahren zogen Ausgebombte, Flüchtlinge und Vertriebene ins Dorf. 1950 lebten hier 685 Menschen in großer Wohnungsnot. Um Wohnraum zu schaffen, begann damals der Ausbau des Dorfes auf neuen Siedlungsflächen und auf geteilten Bauernhöfen in der alten Dorflage. Die Gemeinde erwarb nach 1950 einen der alten Bauernhöfe im Dorfinneren, um eine Schule mit Lehrerhaus zu bauen. Während der folgenden Jahrzehnte erhielten auch viele Neubürger eine Heimstatt. Das neue Schulhaus wurde inzwischen zu einem Kindergarten, der Fachwerk-Wohnteil des Bauernhofes zum Feuerwehrhaus und der Hof- und Gartenbereich zu Kinderspielplätzen umgebaut. Durch Aufweitung der Straßenzüge und Auflockerung der neuen Baukörper entstand an Stelle der alten dörflichen Enge ein lebendiges Ortszentrum. Das Bauerndorf entwickelte sich zu einer Wohngemeinde mit Nähe zur Großstadt Hannover und umgeben von einer reizvollen Landschaft. Seit 1971 ist Northen eine Ortschaft der Stadt Gehrden mit derzeit gut 950 Einwohnern. 

 

 

1900 - Restaurant zur Fröhlichen Waldschränke von Fr. Fröhlich
1907 - Gastwirtschaft von H. Lampe

Gasthaus mit angebautem Saal und Garten (Ostansicht), Hintergrund Benther Berg mit Aussichtsturm, richtungsverkehrt im Westen statt im Osten des Gasthauses eingezeichnet. Rechts im Bild kleines Fachwerkhaus, damals ältestes Northener Haus, erbaut vermutlich im 17. Jahrhundert auf der Kötnerstelle Nr. 19 (Hausnummern-Ordnung 1750), 1877 abgeteilt und verkauft als Anbauerstelle Nr. 42, 1970er oder 1980er Jahre abgebrochen, heute Grünfläche Ecke Brennereiweg/Wanneweg/Brinkwiese.

Friedrich Meier, Jürgen Becker - Northen

um 1910 - Gastwirtschaft von F. Fröhlich und Dorfgaststätte 'Jägerlust'

Dorfgaststätte „Jägerlust“ in Ostansicht. Waldgaststätte mit dem Weg über den Benther Berg, bis zur Umpfarrung nach Lenthe im Jahre 1892 Northener Kirchweg nach Ronnenberg. 

In diesem Jahr war Friedrich Fröhlich nur noch Eigentümer des Grundstücks der „Jägerlust“ und Betreiber dieser Gaststätte. Eigentümer des Grundstücks mit dem Gasthaus „Fröhliche Waldschänke“ und Bewirtschafter der Gaststätte war seit 1907 Friedrich Giesecke.

Friedrich Meier, Jürgen Becker – Northen

1910 - Fröhliche Waldschänke
Die Gaststätte "Lampe" im Jahr 1911.
1912 - "Fröhliche Waldschänke" - Fr. Giesecke

Ca.1890 entstand die erste Schankbude der Northener Gastwirtsfamilie Fröhlich auf Pachtgrundstücken am Rande des Benther Berges. 1891 und 1896 kaufte Fr. Fröhlich das Grundstück. Es entstand eine kleine Schankwirtschaft.

1907 kaufte Frdr. Giesecke aus Benthe die Waldwirtschaft.  Die Waldschänke wurde in den 1920er Jahren an Wilhelm Teuteberg verpachtet. Die Tochter von Frdr. Giesecke, Frau Kreitz, übernahm mit Ihrem Mann Friedrich Kreitz in den 1930er Jahren die „Fröhliche Waldschänke“, die im Familienbetrieb bis zum Jahre 2001 bewirtschaftet wurde. Danach wurde die umfangreiche Gaststätte verpachtet. Nach vielen Jahren als griechisches Restaurant „Adamos“ ist sie seit 2011 wieder in der Hand der Besitzer, der Familie Kreitz, als „Bergschänke“ oberhalb von Northen am Rande des Benther Berges.

Friedrich Meier, Jürgen Becker - Northen

1917 - Gastwirtschaft Fröhlich 'Jägerlust'

Bildmotiv: Rückseite (West-Ansicht von Brinkacker - Weg) des Fachwerkhauses Northen, Große Str.48. Die Familie Fröhlich errichtete das Haus zu einem nicht bekannten Zeitpunkt auf der von ihr um 1850 gegründeten ehemaligen Anbauerstelle Nr. 36. Das Haus ist heute mit einer Dämmschicht mit gelbfarbigen Mauerstein-Dekor verkleidet.

Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt in den 1860er bis 1890er Jahren richtete die Familie Fröhlich in dem Haus den „neuen“ Northener Dorfkrug ein, der später den Namen „Jägerkrug“ erhielt. Daneben bestand weiterhin der „alte“ Dorfkrug („Lindenkrug“) an der Krugstraße, heute Gaststätte „Samaria“ an der Hannoverschen Straße 6. Bis 1932 bewirtschaftete Friedrich Fröhlich die neue Gaststätte. Danach erwarb die Familie Westphal das Grundstück mit dem Haus.

Den Gaststättenbetrieb führte das Ehepaar Gebhard und Frieda Westphal. Nach dem Tode ihres Ehemannes im Jahre 1942 bewirtschaftete Frieda Westphal bis Ende 1971 die Gaststätte. Weit über den örtlichen Gästekreis hinaus waren die Wirtin und ihr Lokal für die stimmungsvolle Gastlichkeit bekannt. Auf der großen Diele des Hauses fanden Tanzvergnügen statt. Dort feierten die jungen Männer der Northener Brauchtumsgruppe der „Geffler“ ihren alljährlichen „Fastlahmsabend“. Auf einer Ansichtskarte (Lithographie) aus den 1890er Jahren ist das Fachwerkhaus in Ost – Ansicht von der Großen Straße gemeinsam mit der von der Familie Fröhlich um diese Zeit am Rande des Benther-Berges gegründeten Zweitgaststätte „Fröhliche Waldschänke“ abgebildet. Aus den 1930er Jahren ist ein Foto mit dem Ostgiebel des Fachwerkhauses vorhanden. Der Giebel ist mit Jagdmotiven und dem Gaststättennamen „Jägerlust“ verziert. Im Schriftband über dem Dielentor sind der Name des Gastwirts in ungewöhnlicher Schreibweise des Familiennamens „Westfhal“ und das Wort „Anno“ zu lesen, die Jahreszahl ist durch eine Baumkrone verdeckt.

Friedrich Meier, Jürgen Becker - Northen

um 1920 - Restaurant zur Fröhlichen Waldschänke - Besitzer Fr. Giesecke
Ansichtskarte mit Liedtext um 1920 - "In der fröhlichen Waldschänke" - Singweise: "Hannov. Königsgruß" von Fritz Thörner
Restaurant zur "Fröhlichen Waldschänke" 1929, Inhaber Wilhelm Teuteberg
Gasthaus Lampe und Ortsansicht 1924, Südseite des Dorfes
Dorfansicht mit Schornstein der Brennerei und Gasthaus Lampe

Diese Postkarte ist ein bedeutsames Zeugnis der Northener Dorfgeschichte. Durch die Kolorierung des Fotos sind die Hauskonturen auf der Ansichtskarte leider an einigen Stellen verwischt oder verfälscht worden.
In der Dorfmitte ist die Branntwein-Brennerei Garben abgebildet mit dem hohen Schornstein als Landmarke des Dorfes und mit der großen verbretterten Kornscheune (Teerpappdach der Scheune hellgrau verfälscht koloriert). Die Brennerei wurde in einer guten Konjunktur als Nebenbetrieb der Landwirtschaft seit den 1870er Jahren gegründet und in den 1910er Jahren stillgelegt. In den 1930er Jahren folgte der Abbruch des Schornsteins, 1945 die Zerstörung der Scheune durch Brandstiftung der USA-Infanterie beim Kampf um Northen, 1950/51 der Kauf der Hofstelle durch die Gemeinde Northen, danach der Abbruch der Gebäude (Ausnahme das Fachwerkwohnhaus, heute Feuerwehrhaus) und 1951 der Neubau der Schulanlagen (heute Kindergarten und Wohnhaus der Stadt Gehrden und zwei Kinderspielplätze).
Bauern- und Mietwohnhäuser in neuen Bauformen sind deutliche Hinweise auf die gute Wirtschaftslage in den Jahrzehnten um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Drei „Rübenburgen“ im Backsteinbau auf den größeren Bauernhöfen sind eine neue Bauform als Drei-Seit-Bauanlagen mit besonderen, um den Innenhof gruppierten Wohn-, Stall- und Scheunenteilen. Die Neuerungen sind ein grundlegender Wandel gegenüber der bisherigen jahrhundertealten Bauart des Fachwerkhauses mit Wohnung, Stall und Vorratslagerung „unter einem Dach“: 1891 Große Str. 9, damals Borges, heute Zuther; 1892 Große Str. 40, damals Heinrich, heute Christian Volker, als Neubau von Wohnhaus und Stall zur Ergänzung der vorhandenen Fachwerkscheune; und 1897 Hannoversche Str. 6, damals Lampe, heute Kayaz. Zwei Mietwohnhäuser mit zwei Vollgeschossen waren Backsteinbauten, allerdings mit kostengünstigeren Putzfassaden. Auch sie sind neue Formen des Wohnungsbaus statt der bisher ausschließlich ein- oder anderthalbgeschossigen Bauweise: 1910 Große Str. 20, damals Garbe (Hausnr. 52), heute Säumenicht, und 1910/12 Große Str. 10, damals „Milchhandel und Tischlerei Volker (Hausnr. 45).
Zwei weitere auf der Ansichtskarte abgebildete Bauten sind Zeichen des wirtschaftlichen Fortschritts jener Zeit: Die im Jahre 1884 vom Schmiedemeister Wesche gegründete neue Dorfschmiede Große Str. 1 erhielt 1911 ein geräumiges Werkstattgebäude. Und an der Ecke Hannoversche Straße/Waldstraße entstand ein Transformatoren-Turm für die Elektrifizierung des Dorfes im Laufe der nächsten Jahrzehnte.

Das Foto ist 1912 aufgenommen worden (Datierung nach Baudatum 1911 der Schmiedewerkstatt Große Str. 1 Wesche und nach dem Fehlen der erst 1913/14 errichteten Bauten des Vollmeierhofes Nr. 5 auf dem Grundstück Hannoversche Str. 10, damals Dannenberg, heute Kreye).

Aufnahmeort für das Foto ist wahrscheinlich die Aussichtsplattform des „Marthaturmes“ auf der höchsten Kuppe des Benther Berges (Hoher oder Everloher Berg). Das Karten-Original ist heute im Besitz von Frau Ilse Röttger. Die Ansichtskarte wurde 1915 durch „Feldpost“ versandt von Frau Dorette Röttger an ihren als Soldat im Ersten Weltkrieg eingesetzten Ehemann August.

                                                                                  Friedrich Meier, Northen


Die Fröhliche Waldschänke um 1930
um 1952 - Berggaststätte Fröhliche Waldschänke - Fr. Kreitz
um 1952 - Berggaststätte Fröhliche Waldschänke - Fr. Kreitz
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um 1952 - Berggaststätte Fröhliche Waldschänke - Fr. Kreitz
1952 - Fröhliche Waldschänke
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Siedlung Benther-Berg-Weg um 1955 - aus: Der Landkreis Hannover 1963
1965 - Friedhof, Denkmal, Blick auf die Dorfkirche - Brunnenstr. - Goldener Winkel, Brunnenstr. - Schule, Gasthof Lampe
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1967 - Northen b. Hannover
1970 - Berggaststätte "Fröhliche Waldschänke" - Fr. Kreitz
1981 - Northen, Lebensmittel Elsa Uhlenberg
Altar in der Kapelle (Datum des Fotos unbekannt)
Der Altar "Martyrium der 10.000" in der Kapelle Northen, Foto: Manfred Zimmermann/EUROMEDIAHOUSE

Der Schnitzaltar „Martyrium der 10.000“ (ca. 1525) in der Kapelle St. Michaelis in Northen

Der spätgotische Altar, etwa im ersten Vierteljahrhundert nach 1500 geschaffen, hat ursprünglich in der Lenther Kirche gestanden. Er ist 1714 von Albrecht Werner v. Lenthe der Northener Kapellengemeinde geschenkt worden. Das Rechnungsbuch hat festgehalten, dass die Fuhrleute 18 Marien-Groschen Trinkgeld bekommen haben und für die Reinigung des Altars drei Marien-Groschen gezahlt worden sind.

In dem Hauptbild des farbigen Altars werden zum Tode verurteilte, fast unbekleidete Männer von Felsen gestürzt. Orientalische Fürsten beobachte die Exekution. Nach früherer Meinung in der Kirchengemeinde Lenthe-Northen stellt diese Szene den Untergang der gefangenen 10.000 Ritter dar, die während eines Kreuzzuges in einen Felsspalt geworfen sein sollen. Es sprechen viele Gründe gegen diese Deutung. Vielmehr befasst sich das Thema mit dem „Martyrium der Zehntausend“, das von Anfang des 13. bis in das 16. Jahrhundert häufig in der kirchlichen Kunst dargestellt worden ist…

Das Hauptbild des Altars wird eingerahmt von vier Heiligen Figuren: links Johannes, der Evangelist, und Barbara; rechts der Apostel Jakobus d.Ä. und Katharina. Auf den beiden geöffneten Flügeln wird Maria die Geburt Christi vom Engel Gabriel verkündet, und die Anbetung der drei Weisen aus dem Morgenlande ist dargestellt. Der rechte Flügel zeigt die Heimsuchung Marias und die Geburt Christi.

Die Bilder auf den beiden geschlossenen Flügeln stellen die Eltern Marias, nämlich Joachim und Anna, dar; links wird den Eltern die Geburt ihrer Tochter verkündet, und rechts geht Maria in den Tempel, um bis zur Heirat im Kreise von Jungfrauen Gott zu dienen.

                                                    Hans-E. Wilhelm und Friedrich Meier, Northen


Die Northener Kapelle (Zeichnung: A. Jenke, 1982)
Die Northener Kapelle im Jahr 1998.

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